Abschlussfeier 2015

Ein außergewöhnlicher Schulabschied

Am Donnerstag, den 26.06.15 feierte die diesjährige Klasse 10 ihren Schulabschluss mit einem festlichen Gottesdienst in unserer Kirche und einer anschließenden Abschlussfeier mit Zeugnisübergabe in der Turnhalle.

„Na, und?“, wird der eine oder andere fragen. „Alles wie immer, wie jedes Jahr.“ Wäre dieser Tag also, wie gewohnt, unter „erledigt“ im Terminkalender abzuhaken…?

Ich denke „Nein“, wir sollten nicht einfach zur Tagesordnung übergehen, Zeugnisse, Konferenzen, Schuljahresende… Der Schulabschluss von Klasse 10 im Jahr 2015 verdient eine besondere Aufmerksamkeit und damit auch einen (nämlich diesen) eigenen Artikel und die werte Aufmerksamkeit des Lesers auf der homepage der Schule. Denn bei dem diesjährigen Schulabschluss handelte es sich in mancherlei Hinsicht um einen besonderen:

-Für 16 Schüler der Klasse bedeutete der Schulabschluss ein Abschied
von der KSA nach 10 Jahren an dieser Schule. 16 Schüler stammen aus der ehemaligen Klasse 1a von Frau Hannemann oder 1b von Frau Heeke aus dem Jahre 2005.
Auch nichts ganz Außergewöhnliches? Aber doch, denn ein Jahr später übernahm ich, die ehemalige Klasse 2b als Klassenlehrer und blieb dann für 9 Schüler der heutigen Klasse 10 ihr Klassenlehrer bis zum diesjährigen Schulabschluss. 9 Jahre durfte ich für 9 Schüler der diesjährigen Zehnten Klassenlehrer sein… 9 Jahre, in denen wir uns sehr vertraut geworden sind, in denen wir uns mit all unseren Stärken und Schwächen kennen gelernt und es miteinander „ausgehalten“ haben. Dass der Abschied deshalb am letzten Donnerstag nicht so leicht fiel, kann sich auch der nicht unbedingt beteiligte Leser vorstellen…

– Jedes Jahr neu, von 2006 bis 2014, am Ende des Schuljahres wurde mir die (besorgte, unsichere…?) Frage von den Schülern gestellt: „Bleibst Du unser Klassenlehrer?“ – Ja, 9 Jahre hab ich diese Frage immer wieder mit „Ja“ beantworten dürfen. So hatte ich die Chance, (wie schon vorher nur wenige andere Kollegen,) sozusagen zum „KSA-Dino“ zu werden, eine Chance, die ich mir, als ich vor 9 Jahren an die KSA kam, niemals ausgerechnet hatte. So etwas ist sicher nicht alltäglich und nicht an jeder (Stadtteil-) Schule möglich. Dafür bin ich heute allen Schülern, Eltern und Kollegen für ihre Unterstützung, ihre Geduld und Vertrauen mehr als dankbar.

– Noch etwas möchte ich zum Abschied von dieser Zehnten erwähnen:
Zu unserer Klasse zählen 25 Schüler/innen aus mehr als 14 verschiedenen Nationen. Also eine typische „multi-kulti“ Klasse der KSA. Über 10 Jahre habt Ihr, die Schüler, dieses internationale Zusammenleben im Schulalltag, im Alltag unserer Klasse erlebt und praktiziert. Für Euch war es selbstverständlich, mit Freunden und Mitschülern aus Portugal, Polen, Indien, Ghana, Chile, Italien, Spanien, Griechenland… (um nur einige Länder zu nennen) zusammen zu sein, zusammen zu lernen und zu leben. Große Worte wie „Völkerver-ständigung“, „Toleranz“ und „Frieden“ waren für Euch Alltag und gelebte Praxis. Dafür dürfen wir heute auch denkbar sein!

– Vielleicht kann ich das Besondere am diesjährigen Schulabschied noch
an ein paar Worten/ Sätzen aus dem Buch „Der kleine Prinz“ von A. de Saint Exupery deutlich machen:
„Was bedeutet das ’zähmen’ ?“, fragte der kleine Prinz. „Es bedeutet : sich ‚vertraut machen’“, antwortete der Fuchs. … „Du wirst für mich einzig sein in der Welt. Ich werde für dich einzig sein in der Welt.“ …
Dass wir in unserem 9 jährigen schulischen Zusammenleben ein wenig von diesem „Vertraut-Sein“ und „Einzig-Sein“ erleben und erfahren durften, das ist schon einmalig. Und das ist, glaub ich, eine Erfahrung, die uns (Klassen-)Lehrern mit jeder Klasse, die wir unterrichten, geschenkt wird, mir in einem besonderen Maße mit dieser Zehnten 2015…!

– Unsere Feier in der Turnhalle ging zu Ende mit dem Song von Udo
Lindenberg „Good bye, sailor“. Die Worte dieses Liedes drückten vielleicht ein wenig die Abschiedsgefühle aus, die uns an diesem Tag bewegten: „Ein letztes Ahoi, ich muss fort. Die andern warten schon an Bord. Eine wirklich schöne Zeit mit Dir, bleibt ganz tief in mir. Nun steh’n wir hier, schwer bemüht, dass der andre keine Tränen sieht. Doch weißt Du, was das größte ist, dass Du echt mein bester Freund geworden bist.“
Martin König-Konerding

 

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